Categories:

Bovenden. Nach dem Anschlusstreffer zum 20:21 ging die HSG Göttingen 25 Sekunden vor dem Abpfiff zur offenen „Fraudeckung“ über, um doch noch etwas Zählbares aus der Nachbarschaft mitzunehmen.

Doch Charlotte Schob, kurz zuvor schon Schützin des wichtigen 21. Treffers für das Burgenteam, umkurvte zwei Gegenspielerinnen, behielt die Übersicht und passte auf die völlig freistehende Lara Al Najem. Die Rechtsaußen netzte fast mit dem Schlusspfiff zum 22:20-Endstand ein und kurbelte damit den „Derbysieger, Derbysieger“-Jubelkreis der Gastgeberinnen an.

Keine zwei Meinungen gab es anschließend bei der Beurteilung der 60 stets spannenden Oberligaminuten aus Trainersicht. Göttingens Uwe Viebrans sah ein Duell auf Augenhöhe mit zwei starken Abwehrreihen, „bei dem letztlich Nuancen entscheiden. Unsere Abläufe haben gestimmt. Aber in der Viertelstunde nach der Pause haben wir zu viele Hundertprozentige liegen lassen.“ Diese Phase war auf für Yunus Boyraz der Knackpunkt. „Da haben wir uns den entscheidenden Vorsprung erspielt. Das war wichtig für die Mannschaft. Sie hat diesen Sieg gebraucht“, kommentierte Plesses Coach.

Die Bestnoten in seinem Team dürfte er ebenso wie der neutrale Beobachter an Maike Rombach, die sich aus der zweiten Reihe treffsicher zeigte, und Caro Menn verteilt haben. Plesses Torhüterin war in wichtigen Momenten stets zur Stelle, kaufte vor allem Göttingens Außen viele Bälle ab und wehrte obendrein noch drei Strafwürfe ab. Bei den Gästen zählte Michelle Rösler zu den auffälligsten Akteurinnen. Dagegen hatte Kimberly Schmieding vor allem im zweiten Abschnitt Mühe, sich in Szene zu setzen.

Plesse erwischte einen 2:0-Blitzstart, der aber keine Ruhe in die eigenen Reihen brachte. Göttingen antwortete schnell und führte bis zur Pause fast durchgängig mit ein oder zwei Toren. Immer wieder fanden die Gäste den Weg zum Kreis und konnten oft nur siebenmeterreif gestoppt werden. Die fälligen Strafwürfe verwandelte Lara Meroth zunächst sicher. Nach dem Wechsel blieb das Geschehen gut zehn Minuten ausgeglichen. Es folgte ein effektiver Kurzeinsatz der Comebackerin Fenja Thoelke. Maike Rombach und Devi Hille warfen den ersten Vier-Tore-Vorsprung (18:14/47.) heraus. Doch der Widersacher gab nicht auf. Mit drei Treffern stellte Vivien Tischer den Anschluss wieder her. Das Happy End blieb für sie aber aus.

HSG Plesse: Menn, Röhrs – Al Najem 2, Behrends, Hemke 1, Herale 2, Hille 5, Hübers, Müller, Reinholz, Rombach 10/4, Schob 1, Thoelke 1, Schütze.

HSG Göttingen: Bühn, Starke – Tischer 5/1, Wehnert, Janina Schmieding 4/1, Bause, Rösler 4, Lieseberg 1, Kimberly Schmieding 1, Albrecht, Meroth 5/5, Gräser. (zys)

Quelle: https://www.hna.de/sport/handball-regional/oberliga-handball-niedersachsen-w–sti248225/22-20-sieg-plesse-torhueterin-menn-macht-s-moeglich-10414069.html vom 31.10.2018

Tags:

Comments are closed